Die offen verfügbare KI nimmt seit dem Start von ChatGPT vor zwei Jahren einen festen Platz in der Welt ein. Sie hat unsere digitale Kommunikation verändert, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich. Aber sind unsere erstellten Texte vielleicht mittlerweile so einheitlich, dass wir uns nicht mehr von anderen unterscheiden?
Werfen wir einen Blick darauf, was Sie durch den Einsatz von KI beim Copywriting riskieren und wie Sie es selbst besser machen können – insbesondere beim SMS- und E-Mail-Marketing.
KI erleichtert die Arbeit – das kann positiv und negativ sein
Natürlich lassen sich mit KI Marketingtexte viel schneller verfassen als früher. So kann nach einer einzigen Eingabeaufforderung in Sekundenschnelle eine lange, gut geschriebene Antwort entstehen. Auch wenn es den Eindruck erwecken mag, dass dies Werbetexter überflüssig macht oder ihnen zumindest eine große Arbeitslast abnimmt, gibt es gute Gründe, beim Einsatz von KI Vorsicht walten zu lassen.
Die wichtigste Aufgabe beim Copywriting besteht im Verfassen von Texten, die die Aufmerksamkeit des Publikums wecken und es zum Handeln motivieren. Deshalb ist es auch überlegenswert, wie sehr man sich auf KI verlassen möchte, wenn es darum geht, Menschen zu verstehen und Beziehungen aufzubauen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass KI beim Copywriting völlig nutzlos ist. Sie eignet sich hervorragend für die Verarbeitung großer Datenmengen und die Verdichtung von Inhalten. Und wer selbst kein guter Korrekturleser ist, kann davon auch profitieren. Als ChatGPT zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte, war die Welt begeistert, wie schnell dieses Tool glaubwürdige und natürliche Texte erstellen konnte.
Aber die Illusion eines menschlichen von einem Computer erstellt Textes hat langsam Risse bekommen. Auch wenn man das Verfassen von Texten am liebsten der künstlichen Intelligenz überlassen möchte, gibt es dennoch gute Gründe, weiterhin selbst in die Tastatur zu greifen. Übernimmt die KI das Copywriting, laufen Sie Gefahr, dass Ihre Botschaften oberflächlich und unpersönlich werden und die kreativen Feinheiten vermissen lassen, die eine echte Verbindung zu Ihrem Publikum schaffen. Damit setzen Sie das Vertrauen Ihres Publikums aufs Spiel.
Was riskieren Sie beim Einsatz von KI zum Copywriting zu verlieren?
Zunächst einmal sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie als Verbraucher auf die Marketingtexte reagieren, die Sie im Alltag sehen: Stoßen Sie immer wieder auf die gleichen Formulierungen, die gleiche Art von Aufzählungszeichen oder einfach auf eine Kommunikation, die pauschal oder deplatziert wirkt?
Wahrscheinlich können Sie diese Frage mit Ja beantworten. Vermutlich wird sie der Text weder inspiriert noch neugierig auf den Inhalt oder die Marke dahinter gemacht haben. Ihren Kunden geht es wahrscheinlich genauso.
Wenn Sie sich beim Copywriting zu sehr auf künstliche Intelligenz verlassen, entgehen Ihnen einige wichtige Elemente:
In erster Linie verlieren Sie Ihren einzigartigen Tone of Voice. KI kann problemlos korrekte und konsistente Texte produzieren, aber sie kann nicht den Ton und die Stimme erfassen, die Ihre Marke von anderen unterscheidet. Eine Maschine kann kaum ein Gefühl von Authentizität und Persönlichkeit erzeugen – vor allem, wenn der Inhalt auf bestehenden Texten aus dem Internet basiert.
KI arbeitet außerdem mit Daten und Mustern, wodurch ihrer Kreativität Grenzen gesetzt sind. So kommt es leicht zu flachen und eintönigen Botschaften. Da KI die menschlichen Emotionen und Verhaltensweisen nicht verstehen kann, sind ihr bei Authentizität und Kommunikation natürliche Grenzen gesetzt.
Was sind also die offensichtlichen Fallstricke?
Wo versagt die KI? Und warum?
Es fehlt an Kreativität und Vielfalt in der Wortwahl. KI arbeitet zwar mit großen Datenmengen, aber auch große Datenmengen liefern nur begrenzte Vorschläge für eine optimale Wortwahl. Viele von KI erstellte Texte sind sehr allgemein gehalten, so dass sie nicht in Erinnerung bleiben. Der Empfänger fühlt sich somit eher wie eine Nummer im System als wie ein geschätzter Kunde.
KI verwendet häufig immer wieder dieselben Klischees. So werden Texte, die vor einigen Jahren noch innovativ und interessant erschienen, heute nicht mehr beachtet oder habe eine ausgesprochen negative Wirkung auf die Empfänger. Vor allem im Englischen lassen sich leicht Phrasen erkennen, die häufig wiederholt werden, wenn KI einen Text verfasst hat: „Stay ahead of the curve“, „In today’s digital landscape“, „embark“, „navigating“ und eine lange Liste anderer überstrapazierter Wörter.
Neben den festen Phrasen sind KI-Texte oft auch an ihrem Layout zu erkennen, da beispielsweise eine feste Gliederung in Aufzählungspunkten und die Verwendung von Doppelpunkten zu finden ist. Außerdem gibt es oft eine Menge unnötiger Füllwörter, die den Text zwar schön klingen lassen, aber gleichzeitig entweder nur bereits geschriebene Punkte wiederholen oder zu dick auftragen, was den Text unglaubwürdig macht.
Sicher kennen Sie das: Ein Unternehmen schreibt über eine neue Funktion, die sein Produkt ergänzt, aber vermittelt den Eindruck, dass es eine Lösung sei die „die Branche revolutionieren wird“. In diesem Fall wird der kreative Text der KI fast zu kreativ und die Wirkung auf den Empfänger schlägt von positiv auf negativ um.
Und die Tatsache, dass KI bei der Kreativität versagt, mag ein wenig erschreckend erscheinen.
Denn wenn eine Maschine, der ein riesiger Datensatz zur Verfügung steht, nicht originell sein kann, wie soll es einem dann selbst gelingen?
Die Antwort darauf ist einfach, denn die Lösung liegt direkt vor unserer Nase.
Wie sollten Sie das Texteschreiben angehen?
Der Schlüssel zur Originalität Ihrer Texte liegt bei Ihnen selbst. Die auf Ihrem Smartphone empfangenen Nachrichten unterscheiden sich, je nach dem, ob sie von Ihrem besten Freund,
Ihrem Kollegen oder einem Familienmitglied stammen. In gleicher Weise liegt der Schlüssel zu einer guten und ansprechenden Kommunikation für Ihr Unternehmen darin, dass Ihre Marke einen Tone of Voice hat, den die Empfänger wiedererkennen können – und der eher einzigartig als allgemein gehalten sein sollte.
Wie bereits erwähnt, hat die künstliche Intelligenz klare Stärken, so dass Sie bei der Planung Ihres Copywritings das Beste aus beiden Welten nutzen können. Die Balance zwischen Ihrem Texteschreiben und der KI könnte zum Beispiel so aussehen:
Wenn Sie einen längeren Text schreiben müssen, können Sie KI zur Erstellung einer Gliederung nutzen, auf deren Grundlage Sie dann schreiben können. Bei kurzen Fristen kann die KI Ihnen Schlüsselwörter oder einen grundlegenden Text liefern, den Sie dann an den Tone of Voice Ihrer Marke anpassen können.
Sie können auch die großen Datensätze der KI nutzen, um Ihre Kundendaten zu analysieren und optimale Zeitpunkte für den Versand Ihrer Botschaften an die Empfänger vorzuschlagen. Aber die eigentliche kreative Arbeit – das Finden des richtigen Blickwinkels, des richtigen Tons und der richtigen Botschaft – erfordert immer noch menschliche Intuition. Im Marketing ist es besonders wichtig, starke Beziehungen zu Ihren Kunden aufzubauen und zu pflegen.
Nutzen Sie also Ihr eigenes Verständnis für die Gefühle und das Verhalten Ihrer Kunden, um Nachrichten zu verfassen, die sie als Menschen direkt ansprechen.
Beim anschließenden Korrekturlesen des geschriebenen Textes kann Ihnen die KI problemlos helfen oder Vorschläge machen, wie der Text gekürzt oder anderweitig bearbeitet werden kann. Aber seien Sie kritisch gegenüber den Vorschlägen, damit Sie die Kontrolle über Ihren Text behalten.
Warum Ihr SMS- und E-Mail-Marketing herausstechen sollte
Sowohl beim SMS- als auch beim E-Mail-Marketing steht die direkte und personalisierte Kommunikation im Vordergrund. Wenn Ihre Nachrichten im Posteingang eines Kunden landen, haben Sie nur einen Augenblick Zeit, um einen Eindruck zu hinterlassen. Empfindet der Kunde die Nachricht als zu allgemein und unpersönlich, riskieren Sie, dass er sie löscht, bevor er sie zu Ende gelesen hat. Und Ihre Arbeit ist umsonst.
Wenn Sie die Kontrolle über Ihr Copywriting übernehmen, insbesondere bei so wichtigen Dingen wie SMS- und E-Mail-Marketing, können Sie authentische, kreative und kontextbezogene Nachrichten erstellen, die Ihre Kunden wirklich ansprechen.
Es wird immer Feinheiten Ihrer Marke oder Ihrer Zielgruppe geben, die nur Sie kennen, und es ist wichtig, diese zu nutzen, um Ihren Kunden zu zeigen, dass Ihre Marke authentisch und die beste Wahl für sie ist.
Fazit
KI kann ein wertvolles Marketinginstrument sein. Es gilt jedoch zu verstehen, was Sie riskieren, wenn Sie sich zu sehr auf sie verlassen. Wenn Sie die Stärken der KI mit Ihrer eigenen Kreativität und Ihrem menschlichen Verständnis kombinieren, können Sie sicherstellen, dass Ihre Botschaften persönlich, relevant und wirkungsvoll bleiben – insbesondere im SMS- und E-Mail-Marketing, wo jede Nachricht zählt.